Auf drei Zentimeter genau

Stellen Sie sich folgende Situation vor: Ein Ponton mit einer Grundfläche von 180 x 45 Metern balanciert auf hoher See eine Ölplattform von 20.000 Tonnen Gewicht über den für sie vorgesehenen Fundamenten. Hier kommt Van Heck ins Spiel: Mit höchster Präzision wird die Plattform auf ihre Fundamente manövriert. Möglich wird dies nicht zuletzt durch die Technik, die Van Heck selbst entwickelt hat – und das bereits in den Achtzigerjahren!

Im Auftrag des italienischen Offshore-Bauunternehmens Saipem, zu dem eine langjährige Geschäftsbeziehung besteht, werden die Mitarbeiter von Van Heck das Deck im Juli 2013 im Kaspischen Meer installieren. Eingesetzte Technik: mehrere VSPH400 (jeweils mit einer Fördermenge von 1.400 m³/Stunde) mit Powerpacks und ein zentraler Kontrollraum.

Innovation

Kann man noch von einer Innovation sprechen, wenn es sie schon seit 25 Jahren gibt? Durchaus – wenn man nach wie vor von ihr profitiert. Und wenn sie kontinuierlich aktualisiert wird. Das Absenken einer Plattform war früher nur bei äußerst ruhiger See möglich, und auch dann war es noch eine heikle Unternehmung. Bis Van Heck mit einem Leitungssystem an Deck und Pumpen in allen Kammern des Pontons für Gleichgewicht sorgte. Durch das Hin- und Herpumpen von Wasser können Pontons seither äußerst stabil gehalten werden. Maximale Bewegung aus der Horizontalen: 3 cm!

Das tatsächliche Absenken geschieht in kurzer Zeit. Treibt der Ponton zwischen den Fundamenten an seinem Platz – übrigens auch eine Meisterleistung der Präzision, für die in diesem Fall Saipem verantwortlich ist –, so machen sich zwei Mitarbeiter im zentralen Kontrollraum an die Arbeit. Der eine bedient das System, der andere kontrolliert die Berechnungen, die der Computer kontinuierlich durchführt. Die Software wurde eigens für Van Heck entwickelt. Für jeden Einsatz werden die entsprechenden Daten eingegeben, und wird ein Bedienpult nach Maß gebaut.

Betriebssicher durch geschickten Aufbau

Van Heck wendet einen geschickten Aufbau an, von dem die Auftraggeber sehr begeistert sind –  aus dem einfachen Grund, dass sie Zeit und daher Geld spart. Von Heck platziert die Pumpen nämlich nicht, wie andere, unterhalb des Rohres, sondern lose im Rohr. Jeroen van Heck: „Wenn so eine Pumpe dann einmal unerwartet ausfällt, können wir sie einfach mit einer Handseilwinde hochziehen und die Reservepumpe einsetzen. Anstatt eines ganzen Arbeitstages nimmt dies lediglich eine Viertelstunde in Anspruch!“ Ein guter Grund für Auftraggeber sich für Van Heck zu entscheiden.

Souveräner Umgang mit schwerem Gerät

Als ob es die normalste Sache der Welt wäre, sagt Jeroen van Heck: „Ja, ein Deck von 20.000 Tonnen, das ist natürlich ein schweres Ding. Davon werden weltweit keine zehn Stück pro Jahr gefertigt. Wir hatten welche von 13.000, 15.000 und 16.000 Tonnen, aber auch von 21.000 und sogar 28.000 Tonnen. Diese großen Aufträge sind immer interessant, denn jeder ist einzigartig. So hat beispielsweise das Kaspische Meer, ein Binnenmeer, einen viel geringeren Salzgehalt als das Mittelmeer. Die Masse ist also eine andere. Da muss man natürlich die Daten im Computer ändern, sonst gibt es Probleme. Man muss also stets aufmerksam bleiben!“

terug naar het projectoverzicht