2014: Somerset, Großbritannien
“Dies war der größte mobile Pumpeneinsatz aller Zeiten.” Jeroen van Heck spricht diesen Satz mit der Bescheidenheit, die wir von ihm gewohnt sind. Es hat den Anschein, dass er das Projekt eher als trockene Tatsache denn als Superleistung sieht. Er ist jedoch stolz darauf, dass sein Unternehmen zur erfolgreichen Bekämpfung des Hochwassers in Somerset beigetragen hat. Bei tobendem Sturm, Regen, Hagel und Schnee.
Somerset, Anfang Februar 2014. Jeroen van Heck ist in dem Gebiet, das bereits seit Wochen infolge andauernden Unwetters von Hochwasser geplagt wird. Er spricht mit der Environment Agency über die Lösung, die Fa. Van Heck bieten kann. Es geht noch um das Budget. Dann beschließt der Englische Premier Cameron, dass ein Notfonds eingerichtet wird. Kurz danach bekommt die Fa. Van Heck den Auftrag und einige Stunden später stehen die ersten Pumpen bereits auf dem Schiff nach England: ein Konvoi aus 30 Lastkraftwagen, beladen mit den benötigten Geräten.
Jeroen: “Sie trafen früh am Morgen an der falschen Seite des Wassers ein. Aber dieses Problem wurde gelöst, indem wir mit dem Landrover auf einer Straße, die teilweise unter Wasser stand, vor ihnen herfuhren, um sie zum richtigen Einsatzort zu geleiten. Die Pumpen aus den Niederlanden trafen schließlich noch früher als der lokale Kran an Ort und Stelle ein! Gleich nachdem wir angekommen waren, gab es einen nächsten Sturm, sodass es nicht möglich war, den Kran sicher einzusetzen. Aus diesem Grund dauerte es einige Tage, bevor alles funktionierte. Nach zwei Tagensank der Wasserstand, aber wir mussten noch einige Wochen pumpen, um das gesamte Wasser abzuleiten.”
Dankbare Aufgabe
Die Aufgaben waren so verteilt, dass der regionale Unternehmer die Arbeitskräfte und die Fa. Van Heck die Pumpen zur Verfügung stellte. Insgesamt wurden vier Mitarbeiter von der Fa. Van Heck an mehreren Stellen in Somerset und einige Dutzend ‘locals’ eingesetzt. Sie sollten für einen soliden Untergrund für die Pumpen sorgen, die Rohre verlegen, Saugbohrungen anbringen und so weiter. Jeroen: “Einige Damen boten uns jeden Tag ‘pies’ als Lunch an, man hat bestens für uns gesorgt. Einem Kollegen, der Geburtstag hatte, wurde sogar eine Torte mit dem Tekst ‘Herzlichen Glückwunsch, Daan’ in der niederländischen Sprache, angeboten. Solche Erfahrungen machen die Arbeit zu einer dankbaren Aufgabe, da wird es einem warm ums Herz.”
Die Situation
Somerset verdankt seinen Namen der Tatsache, dass die Menschen sich im Sommer dort niederließen, während es dazu im Winter zu nass war. Bereits im 17. Jahrhundert hat der Niederländer Cornelis Vermuyden das Gebiet eingedeicht. Es gibt Retentionspolder, die als
Überschwemmungsgebiete eingerichtet sind. Später hat der Fluss Parrett einen Bypass erhalten, damit überschüssiges Wasser schneller abgeleitet werden kann. Jetzt war der Regen jedoch so heftig und nach der lokalen Bevölkerung sei außerdem zu wenig gebaggert worden , dass die Wasserunterführungen des Bypasses zu klein waren und die Klappen am Ende des Bypasses das Wasser nicht bewältigen konnten. Einige Dörfer waren bereits überschwemmt worden und auch die Stadt Bridgwater wurde kurz bedroht. Die Fa. Van Heck hat Pumpen aufgestellt, um das Wasser, das nicht schnell genug durch den Bypass fließen konnte, über die Straßen zu pumpen. An den Klappen entlang wieder in den Fluss (in der Nähe des Meeres) zu führen.
Die beeindruckenden Zahlen:
• Zahl der Pumpen: 20
• Rohrnetz: 1100 Meter
• Kapazität: 133.800 m3/Stunde
• Kraftstoffverbrauch: 2.300 l/Stunde
• Transport: 30 Lastkraftwagen